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Regeste

Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.

SUISSE: Art. 3 et 13 CEDH. Renvoi d'un requérant d'asile alléguant un risque de torture au Soudan.

Le requérant a été membre actif du Mouvement de libération du Soudan-Unité pendant plusieurs années, puis nommé secrétaire aux droits de l'homme de cette organisation en 2009. En cette qualité, il a participé à des congrès auxquels assistaient des représentants du gouvernement soudanais. Il pourrait dès lors à tout le moins être suspecté de soutenir un mouvement d'opposition et risquer d'être détenu, interrogé et subir un traitement contraire à l'art. 3 CEDH dès son arrivée au Soudan (ch. 38 - 43).
Conclusion: violation de l'art. 3 CEDH en cas d'exécution du renvoi du requérant.
Quant à l'effectivité du recours, le requérant n'a pas entrepris toutes les démarches possibles pour établir son origine, l'authenticité du certificat de naissance produit étant douteuse. La Cour estime dès lors qu'on ne saurait reprocher aux autorités de ne pas avoir procédé à d'autres investigations (ch. 58 - 63).
Conclusion: non-violation de l'art. 13 combiné avec l'art. 3 CEDH.



Inhaltsangabe des BJ


(1. Quartalsbericht 2014)

Verbot der Folter und der unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung (Art. 3 EMRK); Recht auf wirksame Beschwerde (Art. 13 EMRK); Ausweisung in den Sudan.

Gestützt auf Art. 3 EMRK machte der Beschwerdeführer geltend, seine Wegweisung in den Sudan würde ihn aufgrund seiner in der Schweiz ausgeübten politischen Aktivitäten einer Art. 3 EMRK zuwiderlaufenden Behandlung aussetzen. Unter Art. 13 EMRK in Verbindung mit Art. 3 EMRK rügte er zudem, dass er vor den Schweizer Gerichten keinen wirksamen Rechtsbehelf zur Verfügung gehabt hätte, um sein Argument, wonach er aus Darfur stammte, geltend zu machen.

Der Gerichtshof berücksichtigte, dass sich der Beschwerdeführer, mehrere Jahre bevor er sein zweites Asylgesuch einreichte, der Sudanesischen Befreiungsbewegung angeschlossen hatte, d.h. zu einer Zeit, als er noch nicht vorhersehen konnte, dass er ein zweites Asylgesuch in der Schweiz stellen würde, dass die politischen Aktivitäten des Beschwerdeführers mit der Zeit an Bedeutung zugenommen hatten, dass im Sudan Menschen, welche verdächtigt werden, Oppositionsbewegungen zu unterstützen, selbst wenn ihr politisches Profil nicht besonders exponiert ist, der Gefahr einer Art. 3 EMRK zuwiderlaufenden Behandlung ausgesetzt sind, dass gewichtige Gründe für die Annahme bestehen, dass der Beschwerdeführer aufgrund seiner politischen Aktivitäten und einer Auseinandersetzung mit dem Bruder des aktuellen sudanesischen Präsidenten der sudanesischen Regierung bekannt ist. Der Gerichtshof stellte daher fest, dass der Beschwerdeführer im Fall seiner Wegweisung in den Sudan der Gefahr ausgesetzt würde, bei seiner Ankunft am Flughafen im Sudan eine Art. 3 EMRK zuwiderlaufende Behandlung zu erfahren. Ausserdem hätte der Beschwerdeführer keine Gelegenheit, sich anderswo niederzulassen. Verletzung von Art. 3 EMRK für den Fall der Ausweisung (einstimmig).

Unter Art. 13 EMRK in Verbindung mit Art. 3 EMRK erwog der Gerichtshof, dass den nationalen Behörden nicht vorgeworfen werden könne, dass sie keine weitere Untersuchung im Hinblick auf die Herkunft des Beschwerdeführers vorgenommen hatten. Die Geburtsurkunde, welche der Beschwerdeführer im zweiten Asylverfahren vorgelegt hatte, war nicht geeignet, seine Herkunft zu belegen. Keine Verletzung von Art. 13 EMRK in Verbindung mit Art. 3 EMRK (einstimmig).

Inhalt

Ganzes EMRK Urteil
Regeste (deutsch)

Referenzen

Artikel: art. 3 CEDH, Art. 3 et 13 CEDH