Regeste
Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.
DÉCISION D'IRRECEVABILITÉ de la CourEDH:
SUISSE: Art. 14 combiné avec l'art. 10 CEDH. Refus de la poste de distribuer la revue d'une association contre l'élevage des animaux en batterie aux personnes ne désirant pas de publicité dans leur boîte aux lettres.
Eu égard à la marge d'appréciation dont disposaient les autorités et aux décisions très détaillées et fondées en droit des tribunaux internes, la Suisse n'a pas failli à son obligation positive de protéger la liberté d'expression de l'association requérante.
Celle-ci n'est ni un parti politique, ni une organisation certifiée d'utilité publique, de sorte que le traitement différencié dont elle a été l'objet poursuivait le but légitime de protection des consommateurs et des habitants d'envois postaux non souhaités. Au surplus, ce refus n'a pas empêché la diffusion de ses idées par d'autres moyens. La différence de traitement ménageait dès lors un juste équilibre entre les intérêts en jeu.
Conclusion: requête déclarée irrecevable.
Inhaltsangabe des BJ
(3. Quartalsbericht 2011)Freiheit der Meinungsäusserung (Art. 10 EMRK) und Diskriminierungsverbot (Art. 14 EMRK); Verweigerung der Zustellung einer Zeitschrift an Empfänger, die keine Werbung wünschen.
Die Post Schweiz verweigerte die Zustellung einer Zeitschrift der Beschwerdeführerin (Verein gegen Tierfabriken, VgT) an Empfänger, die am Briefkasten einen Aufkleber "Stopp - Bitte keine Werbung" angebracht hatten. Der Gerichtshof hält fest, dass der Schweiz aufgrund dieser Zustellungsverweigerung keine Verletzung der positiven Pflichten aus Art. 10 EMRK bzw. Art. 14 EMRK vorgeworfen werden kann. Die Nichtzustellung hat nur ein beschränktes Ausmass und kommt weder einem Verbot noch einer Inhaltskontrolle der Zeitschrift gleich. Gemäss Gerichtshof stellt der Schutz der Empfänger vor ungewünschten Zustellungen ein legitimes Ziel zur Verweigerung der Zustellung dar. Ausserdem hätten die nationalen Instanzen eine genügende Prüfung des Sachverhalts vorgenommen und ihre Urteile genügend begründet. Dies vor allem auch in Bezug auf die Begründung, weshalb der VgT keine politische Partei oder gemeinnützige Organisation sei und weshalb es sich bei der Zeitschrift nicht um eine offizielle Sendung handelte. Ferner stützte sich die Verweigerung auf eine genügende gesetzliche Grundlage. Die Verhältnismässigkeit wurde gewahrt, da der Beschwerdeführerin andere Mittel zur Verbreitung ihrer Ideen und Zeitschriften zu vergleichbaren Konditionen zur Verfügung stehen.
Die Beschwerde ist offensichtlich unbegründet und wird gem. Art. 35 Abs. 3 Bst. a und 4 EMRK für unzulässig erklärt (Mehrheitsentscheid).