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Scrittura aggrandita
 

Regeste

Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.

SUISSE: Art. 6 par. 1 CEDH. Refus des juridictions civiles d'examiner une action en réparation du préjudice moral causé par des actes de torture subis en Tunisie.

Le rejet des tribunaux suisses de leur compétence pour juger l'action civile du requérant en vue de l'obtention de dommages et intérêts pour réparation du préjudice causé par des actes allégués de tortures en Tunisie, bien que la prohibition de la torture relève du ius cogens, n'a pas vidé le droit d'accès à un tribunal de sa substance même, a poursuivi des buts légitimes et a présenté un rapport de proportionnalité avec ces buts. Il s'ensuit que le droit d'accès à un tribunal n'a pas été enfreint (ch. 101-121).
Conclusion: non-violation de l'art. 6 par. 1 CEDH.

N.B. Cette affaire a été renvoyée devant la Grande Chambre. Celle-ci est parvenue à la même conclusion par arrêt du 15.03.2018.



Inhaltsangabe des BJ


(2. Quartalsbericht 2016)

Recht auf ein faires Verfahren (Art. 6 Abs. 1 EMRK); weltweite zivilrechtliche Kompetenz.

Der Beschwerdeführer, ein damals in Italien ansässiger Tunesier, machte geltend, in Tunesien 1992 auf Befehl des damaligen Innenministers A. K. gefoltert worden zu sein. Im Jahr darauf sei er in die Schweiz gereist, wo er 1995 politisches Asyl erhalten habe. Am 8. Juli 2004 erhob der Beschwerdeführer beim Kantonsgericht Genf erstinstanzlich eine Schadenersatzklage gegen den tunesischen Staat und A. K. Er machte dabei geltend, dass er in Tunesien keine solche Klage einreichen könne. Das Kantonsgericht erster Instanz erklärte sich am 9. Juni 2005 örtlich nicht zuständig. Dieser Entscheid wurde vom Kantonsgericht zweiter Instanz sowie vom Bundesgericht bestätigt. Unter dem Hinweis, dass der Beschwerdeführer zum Zeitpunkt des Sachverhalts noch nicht in der Schweiz ansässig war, befand das Bundesgericht, dass der Fall keinen sachlichen Bezug zur Schweiz aufweist. Die Voraussetzungen für eine Notzuständigkeit im Sinne von Artikel 3 des Internationalen Privatrechts (IPRG) seien nicht erfüllt. Der Beschwerdeführer machte nun vor dem Gerichtshof eine Verletzung seines Rechts auf Zugang zu einem Gericht im Sinne von Artikel 6 Absatz 1 EMRK geltend.

Gemäss dem Gerichtshof war die restriktive Auslegung von Artikel 3 IPRG nicht willkürlich. Unter den gegebenen Umständen hätten sich die nationalen Behörden mit Recht darauf berufen, dass die Beweisabnahme und der Vollzug der Urteile schwierig wären, wenn sie sich für die Bearbeitung des Falls zuständig erklärten. Der Gerichtshof hielt allerdings auch fest, dass zwischen den Mitgliedstaaten des Europarates, die eine Notzuständigkeit anerkennen, ein breiter Konsens hinsichtlich der Kriterien für einen hinreichenden Bezug bestehe. Artikel 3 IPRG sei diesbezüglich nicht aussergewöhnlich. Schliesslich verpflichte keine weitere völkerrechtliche Norm die Schweiz, eine weltweite zivilrechtliche Kompetenz anzuerkennen. Keine Verletzung von Artikel 6 Absatz 1 EMRK (4 zu 3 Stimmen).

contenuto

decisione CorteEDU intera
regesto (tedesco)

referenze

Articolo: Art. 6 par. 1 CEDH